Die Bauwirtschaft sieht sich steigenden Kosten, Fachkräftemangel und wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen gegenüber. In diesem Artikel erklärt Raghi Iyengar, Product Management bei Manufacton (Teil von ALLPLAN), wie Design for Manufacturing and Assembly (DfMA) diese Herausforderungen meistert, indem Fertigungs- und Montageaspekte bereits in der frühen Entwurfsphase berücksichtigt werden. Projekte profitieren von standardisierten Bauteilen, optimierter Vorfertigung und frühzeitiger Zusammenarbeit – was zu schnelleren Abläufen, höherer Qualität und planbaren Kosten führt.
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Design für Fertigung und Montage: Der Bautrend DfMA im Faktencheck

ALLPLAN und Manufacton treiben die Einführung von DfMA in der Bauwirtschaft voran und vereinen Entwurf und Vorfertigung, um effiziente, nachhaltige und zukunftsfähige Projekte zu realisieren.

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Raghi Iyengar, Product Management Manufacton, Teil von ALLPLAN

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Design für Fertigung und Montage: Der Bautrend DfMA im Faktencheck

Dieser Artikel gehört zur Collection Innovation.

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Seit Jahrzehnten produzieren Automobilhersteller täglich Tausende präzise gefertigte Komponenten. Die Realität auf vielen Baustellen zeigt hingegen ein gänzlich anderes Bild. Steigende Materialkosten, anhaltender Arbeitskräftemangel und wachsende Anforderungen in punkto Nachhaltigkeit werfen jedoch eine grundlegende Frage auf: Warum hat es der Bausektor noch nicht geschafft, diese effizienteren Fertigungsprinzipien zu übernehmen? 

Eine mögliche Lösung für die AEC-Branche könnte in „Design for Manufacturing and Assembly“ liegen. DfMA bezieht die Anforderungen an Produktion und Montage bereits in der ersten Entwurfsphase mit ein. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Bauteile auch effizient produziert und schnell montiert werden können. Das zugrundeliegende Prinzip ist simpel und doch überzeugend: Während der Planung werden sowohl die Produktionsmöglichkeiten im Werk als auch die zukünftige Montage auf der Baustelle berücksichtigt. 

Die drei Erfolgssäulen von DfMA

Design for Manufacturing and Assembly stellt sich die Frage, wie Bauteile optimal hergestellt und montiert werden können. Der Ansatz optimiert den gesamten Bauprozess und setzt bereits in der Entwurfsphase an, indem auf eine effiziente, industrielle Vorfertigung und einfache Montage hingearbeitet wird. So kombiniert DfMA die Logik der Fabrikproduktion mit den konkreten Anforderungen des Bauwesens – von der Standardisierung von Bauteilen bis zur digitalen Abbildung sämtlicher Prozesse. 

Unternehmen, die bereits erfolgreich auf DfMA setzen, orientieren sich dabei an folgenden drei Grundprinzipien:

Standardisierung von Bauteilen: Vereinfachte, standardisierte Komponenten reduzieren die Komplexität im gesamten Bauprozess, minimieren die Fehleranfälligkeit und senken die Produktions- sowie die Montagekosten.

Optimierung für die Vorfertigung: Werden Bauteile für eine automatisierte Fertigung in einer kontrollierten Werkumgebung geplant, ermöglicht dies eine höhere Präzision der Komponenten und eine raschere Produktion.

Nahtlose und integrierte Zusammenarbeit: Alle Beteiligten – von Architekturbüros bis hin zu Fertigteilwerken – sind von Anfang an in den Entwurfsprozess eingebunden. Durch diese enge Abstimmung können Probleme frühzeitig erkannt, Nacharbeiten vermieden und kostspielige Produktionsverzögerungen verhindert werden. 

Durch DfMA profitieren Bauprojekte von einer geringeren Fehlerquote, kürzeren Bauzeiten, mehr Nachhaltigkeit und präziseren Kostenprognosen. Erfahren Sie mehr über DfMA im kostenfreien E-Book “DfMA verstehen: Design für Fertigung und Montage im Faktencheck”. 

Wie ALLPLAN DfMA unterstützt

Kurz gesagt geht es bei DfMA also darum, schon in der Entwurfsphase die richtigen Entscheidungen zu treffen. Genau dort setzt auch ALLPLAN mit seiner „Design to Build“-Philosophie an: Die BIM-Software ermöglicht es, datengesteuerte Entscheidungen für bessere Ergebnisse bereits in einer frühen Projektphase zu treffen. Von der ersten Entwurfsidee über die detaillierte Planung bis zur Fertigung und Montage können sämtliche Arbeitsschritte in einer einzigen Softwareumgebung abgebildet werden. Dies ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit und sorgt für einen effizienten Informationsfluss zwischen allen Disziplinen.  

Auf diese Weise schließen digitale Werkzeuge wie ALLPLAN die Lücke zwischen kreativem Design und der industriellen Fertigung und ermöglichen es, Bauprojekte umzusetzen, die architektonisch außergewöhnlich, kosteneffizient und nachhaltig sind. 

DfMA in der Praxis: Vorzeigemodell Hatzel & Buehler

Wie DfMA in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, zeigt ein Beispiel aus den USA: Hatzel & Buehler, einer der größten Elektronikunternehmen des Landes, definiert mithilfe von MANUFACTON die Effizienz in der Vorfertigung neu. Als Hatzel & Buehler seine Geschäftstätigkeit ausweitete, sah es sich mit komplexen Herausforderungen konfrontiert: fragmentierte Informationen, papierbasierte Prozesse und eingeschränkte Transparenz zwischen den Teams in der Planung, Fertigung und dem Außendienst. Durch die Einführung von MANUFACTON vereinheitlichte das Unternehmen die Datenflüsse: Bauteile werden nun in Echtzeit getrackt, Aufträge gelangen direkt aus der Planung automatisiert in die Produktion und Qualitätssicherungskontrollen erfolgen nunmehr digital. 

Die positiven Auswirkungen können sich sehen lassen: Die Teams arbeiten über zentralisierte digitale Dashboards zusammen, anstatt mühsam nach Papierzeichnungen zu suchen. Dies ermöglicht klare, realistische Zeitpläne und optimierte Installationsabläufe. Manuelle Prozesse und sich wiederholende Verwaltungsaufgaben konnten merklich reduziert werden, wodurch pro Niederlassung mehr als drei Stunden pro Woche eingespart wurden. Diese Zeit wird nun in die Projektdurchführung und -qualität reinvestiert und unterstützt direkt die DfMA-Prinzipien der Standardisierung, Zusammenarbeit und Effizienz. Die Erfahrungen von Hatzel & Buehler zeigen, wie moderne, digitale Tools die Lücke zwischen Konstruktion und Fertigung schließen und messbare Ergebnisse in Bezug auf Geschwindigkeit, Genauigkeit und Kundenzufriedenheit liefern. 

Der Weg nach vorne

Die Integration von DfMA-Prinzipien in Bauprozesse bringt nicht nur Effizienzgewinne, sondern verändert grundlegend, wie Gebäude entworfen, produziert und montiert werden. Durch den verstärkten Einsatz der Vorfertigung, modularer Bauweise und digitalen Technologien wie BIM werden Bauzeiten deutlich verkürzt, Fehlerquellen minimiert und die Qualität gesteigert. 

DfMA ist dabei weit mehr als nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung: Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Qualität vereint und die Bauindustrie resilient und zukunftsfähig macht. Wer DfMA heute konsequent einsetzt, gestaltet aktiv die Bauwelt von morgen – schnell, flexibel, ressourcenschonend und innovativ. 

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