Back

Nachhaltige Büros - Dank Daten

ESG-Kriterien werden für Investor*innen, Mitarbeitende und Kund*innen immer mehr zu einem Muss. Daraus ergeben sich Herausforderungen für das Facility Management - und die Notwendigkeit, effiziente Möglichkeiten zur Bereitstellung der relevanten Daten zu entwickeln, um diese Anforderungen zu erfüllen.

Author

Spacewell

Real estate, workplace, energy, maintenance, and facilities managers create sustainable, high-performing buildings and workplaces with Spacewell IoT-connected software.

Lesezeit: Minuten
Back
Nachhaltige Büros - Dank Daten

Dieser Artikel gehört zur Collection Operate & Manage

Zur Themenseite

Kriterien für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) - zunehmend ein Muss für Investoren, Mitarbeiter und Verbraucher - haben zu bedeutenden Veränderungen bei der Gestaltung und Verwaltung von Unternehmensimmobilien (Corporate Real Estate – CRE) geführt. Dieser Wandel hat zu einer Umgestaltung der Gestaltung, der Instandhaltung und der Umnutzung geführt. Facility Manager*innen (FM) müssen sich entsprechend an die neuen Herausforderungen anpassen. Dabei geht es nicht nur um die Erfüllung von ESG-Standards, sondern auch um die Entwicklung effizienter Methoden zur Erstellung der relevanten Daten, um diese Anforderungen zu erfüllen.

Die Verantwortlichen müssen proaktiv Risken erkennen und verhindern und sie spielen eine zentrale Rolle bei den strategischen Zielen des Corporate Real Estate Management. Diese Ziele umfassen die Steigerung der Umsätze, Kostenreduzierung, Digitalisierung, die Erreichung von Net-Zero-Zielen, das Engagement von Mitarbeitenden und die zukünftige Gestaltung von Zusammenarbeit im Büro. Alle diese Ziele der von ESG-Faktoren beeinflusst. Doch trotz des zunehmend verbreiteten Wissen über den Einfluss von ESG-Kriterien, herrscht immer noch Unklarheit darüber, wie Facility Manager*innen zuverlässige Daten zur Bewertung dieser Kriterien bereitstellen können.

Dies ist jedoch gleichzeitig eine große Chance für das Facility Management. Durch die proaktive Nutzung und Förderung von ESG-orientierten Lösungen können Facility Manager*innen diese Herausforderungen in strategische Chancen umwandeln und so eine wichtige Rolle bei der Einhaltung von Vorschriften, der Gewinnung von Talenten, dem Wohlbefinden der Mitarbeitenden, der Leistung und dem betrieblichen Gewinn spielen.

Ein verknüpftes Trio

ESG-Kriterien sind miteinander verknüpft. So können beispielsweise Änderungen bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes die Energieeffizienz verbessern, aber auch die Zusammenarbeit im Team beeinträchtigen. Insbesondere bei den Umweltfaktoren („Environmental“), dem „E“, können Facility Manager*innen einen erheblichen Mehrwert schaffen, da diese den Betriebsgewinn und die Rendite beeinflussen. Dieser Bereich ist auch für das Arbeitsplatzmanagement im Rahmen der allgemeinen Facility-Management-Ziele besonders wichtig.

In Bezug auf Corporate Real Estate Management (CRE Management) wirken sich ESG-Kriterien auf das Wachstum von Umsätzen und die Senkung von Kosten aus – da durch sie neue Märkte erschlossen und Betriebskosten gesenkt werden können. Sie steigern auch die Produktivität des Unternehmens, indem sie Talente anziehen und an sich binden.

Regulierungsbehörden, die Eigentümer*innen von Büroimmobilien, Mieter*innen und Investor*innen konzentrieren sich zunehmend auch auf Umweltfaktoren. Ihr Fokus ist es, den Beitrag von Gebäuden zur Erderwärmung zu reduzieren, während die Eigentümer*innen von Immobilien unter Druck stehen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen. Mieter*innen bevorzugen Gebäude, die zu ihrem ESG-Engagement passen, und Investor*innen werden bei der Auswahl von Anlageformen wählerischer und berücksichtigen dabei ebenfalls verstärkt die Einhaltung von ESG-Kriterien. Daher ist die Implementierung eines ESG-zentrierten Facility-Management-Ansatzes sowohl ein logischer als auch ein strategischer Schritt, insbesondere wenn er in die CRE-Strategie des Unternehmens integriert wird.

Drei Schritte zum Erfolg

Die Integration von ESG in die CRE-Strategie zur Maximierung der damit verbundenen Chancen beginnt mit dem Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie. Dazu gehört das Verständnis der verpflichtenden und freiwilligen Aspekte, die Auswahl zuverlässiger Berichtsrahmen, die Bestimmung der geeigneten ESG-Scorecard und die Validierung der ESG-Daten mit zuverlässigen Benchmarks. Die folgenden drei Schritte ebnen den Weg für produktive Diskussionen mit den Stakeholdern über die praktischen Aspekte der Erhebung der richtigen Daten.

1. Verstehen Sie Ihre ESG-Verpflichtungen

Es ist wichtig, die zutreffenden ESG-Verpflichtungen zu verstehen. Während die Berichterstattung in einigen Bereichen noch freiwillig ist, werden die verpflichtenden Vorschriften in anderen Bereichen schnell ausgeweitet. Diese Ausweitung vergrößert nicht nur den Einfluss von ESG, sondern bietet auch Chancen für die, die sich frühzeitig mit der Thematik auseinandersetzen, intelligente Überwachungsinstrumente einsetzen, um die Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen. Bestehende Berichterstattungsrahmen wie die TCFD-Empfehlungen („Task Force on Climate Related Financial Disclosures“) bilden die Grundlage für sich entwickelnden Vorschriften.

Unabhängig davon, ob ESG-Vorschriften direkt zutreffen, von Vorteil, einen Schritt voraus zu sein – das wird inzwischen von Anleger*innen und Investor*innen erwartet. Auch wenn die ESG-Berichterstattung ab 2023 nicht allgemein verpflichtend ist, machen bestimmte Vorschriften spezifische Angaben erforderlich. Die proaktive Vorbereitung auf diese Anforderungen bildet die Grundlage für die künftige ESG-Compliance.

2. Auswahl eines ESG-Berichtrahmens

Die Auswahl des richtigen ESG-Berichtsrahmens für das Unternehmen ist ein entscheidender Schritt bei der Erstellung der ESG-Strategie. Es ist wichtig zu bedenken, dass diese Rahmenwerke nicht statisch sind, sondern sich ständig weiterentwickeln, um die sich ändernden Normen und Erwartungen widerzuspiegeln. Darüber hinaus sollten bei der Entscheidung verpflichtende und freiwillige Berichtsanforderungen, die individuellen ESG-Ziele und die Präferenzen der Stakeholder berücksichtigt werden.

In der ESG-Berichterstattung gibt es zwei Haupttypen von Leitstrukturen: Standards und Rahmenwerke. Standards bieten spezifische, detaillierte Anweisungen darüber, welche ESG-Aspekte zu berichten sind, während Rahmenwerke breitere, prinzipienbasierte Anleitungen darüber bieten, was zu berichten ist und wie diese Berichte zu strukturieren sind. Beide Formen können bei der Entwicklung Ihres ESG-Berichtsprozesses nützlich sein, je nach Ihren spezifischen Bedürfnissen und Ihrem Kontext.

Zu den bekanntesten ESG-Berichtsstandards und -Rahmenwerken gehören die Global Reporting Initiative (GRI), das Sustainability Accounting Standards Board (SASB), die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und das Carbon Disclosure Project (CDP). Außerdem gibt es die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs), eine Sammlung von 17 Zielen, die von den UN-Mitgliedstaaten im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet wurden.

Die Wahl eines Rahmens ist keine Einheitslösung. Jede Organisation hat einzigartige Faktoren zu berücksichtigen. So können beispielsweise aufgrund des geografischen Standorts bestimmte Rahmenwerke besser geeignet sein als andere. In manchen Fällen kann ein hybrider Ansatz, der Elemente aus mehreren Rahmenwerken verwendet, die beste Lösung sein. Letztendlich sollte das gewählte Rahmenwerk mit den ESG-Zielen der Organisation übereinstimmen, ggf. verbindliche Anforderungen erfüllen und die Fortschritte den Stakeholdern effektiv vermitteln.

3. Aufbau der ESG-Scorecard

Der Aufbau der ESG-Scorecard ist ein wichtiger Schritt, bei dem sowohl die ESG-Offenlegungspflichten als auch die strategischen Ziele berücksichtigt werden müssen. ESG-Scorecards sind unterschiedlich, orientieren sich aber in der Regel an der ISS ESG Corporate Rating-Methode, die mehrere ESG-Leistungsanforderungen miteinander verknüpft.

Eine ESG-Scorecard ist aus mehreren Gründen wichtig. Sie hilft bei der Verfolgung und Überwachung der wichtigsten "E"-Faktoren in allen Arbeitsbereichen, bietet eine einfache Möglichkeit, die ESG-Leistungen gegenüber verschiedenen Stakeholdern darzustellen, und dient als einzige Quelle der Wahrheit für die Ausrichtung Ihres ESG-Änderungsausschusses auf die sich entwickelnden Ziele.

Eine datengesteuerte Transformation

Die Integration von ESG-Faktoren in die CRE-Strategie birgt ein erhebliches Potenzial für die Wertschöpfung, aber dieser Wandel hängt im Wesentlichen von den richtigen Daten ab. So sind beispielsweise IoT-basierte Arbeitsplatzanalysen, Arbeitsplatzplanungssimulationen, Überwachung der Luftqualität in Innenräumen, Schätzung von Energieeinsparungen, detaillierte Energieberichte, CO2-Reduktionspfade und KI-basierte Erkennung von Anomalien rund um die Uhr wichtige Elemente eines datengesteuerten Ansatzes. Daher ist eine umfassende FM-Datenerfassung unerlässlich, die durch technologische Fortschritte vereinfacht und erweitert wurde.

Spacewell beispielsweise bietet eine All-in-One-Lösung für das Gebäude- und Arbeitsplatzmanagement an, mit der die Aufgabe der ESG-Datenerfassung leichter zu bewältigen ist. Die skalierbaren, kosteneffizienten Lösungen ermöglichen eine intelligente Überwachung von Arbeitsplätzen, eine Verbesserung des Wohlbefindens und der Produktivität der Mitarbeitenden sowie eine Steigerung der Energieeffizienz, was letztlich die Investitionsrendite der CRE verbessert. Diese umfassende Lösung umfasst Arbeitsplatzerfahrung, Arbeitsplatzmanagement, Arbeitsplatzanalyse sowie Instandhaltungs- und Energiemanagement und bietet einen ganzheitlichen Ansatz für die Verwaltung Ihres Arbeitsplatzes.

Das Erreichen von ESG- und CRE-Zielen wird leichter möglich, wenn die erforderlichen Daten effektiv gesammelt, analysiert und berichtet werden. Das Facility Management bildet daher eine wichtige Grundlage für die Erreichung dieser Ziele. Durch die Einführung eines solchen Ansatzes können Unternehmen von einer Reihe von Vorteilen profitieren, darunter nachhaltige Rentabilität und Unternehmenswachstum sowie verbesserte Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, verbesserte Talentakquise und -bindung, gesteigertes Wohlbefinden und Leistung der Mitarbeiter und optimierte Betriebsergebnisse. Facility Management, ESG, CRE - und Erfolg sind untrennbar miteinander verbunden.

Anmeldung zu unserem Newsletter

Bleiben Sie up-to-date und gehören Sie zu den Ersten, die von neuen Topics & Insights-Artikeln erfahren.

Jetzt Abonnieren

Contacts
Ulrike Beringer

Director Corporate Communication & CSR

uberinger@nemetschek.com +49 89 540459-254

Topics and Insights
See all