Die KI wird nicht alles sofort verändern – aber sie verändert, wie gearbeitet wird. Julian Geiger, VP Head oft AI Product and Transformation bei der Nemetschek Group, erklärt, warum es klüger ist, sich mit ihr weiterzuentwickeln, statt auf Perfektion zu warten. Ein Blick auf Technologie, die durch Nutzung besser wird – und durch Menschen wirklich wirksam.
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Wachstum statt Warten: Warum der richtige Moment für KI jetzt ist

Die KI wird nicht alles sofort verändern – aber sie verändert, wie gearbeitet wird. Julian Geiger erklärt, warum es klüger ist, sich mit ihr weiterzuentwickeln, statt auf Perfektion zu warten.

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Julian Geiger

VP Head of AI Product and Transformation, Nemetschek Group

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Wachstum statt Warten: Warum der richtige Moment für KI jetzt ist

Dieser Artikel gehört zur Collection Künstliche Intelligenz.

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KI klingt oft wie ein Versprechen aus der Zukunft: Sofortige Erkenntnisse. Vollautomatisierte Prozesse. Grenzenloses Potenzial. Doch wer Künstliche Intelligenz für die AEC/O-Branche entwickelt, weiß: Der große Sprung passiert nicht über Nacht. Und genau das ist auch gut so.

Gerade in einem Umfeld wie dem Bauwesen – komplex, vernetzt, zutiefst menschlich – funktioniert echter Wandel nicht auf Knopfdruck. Er braucht Zeit. Er lebt von vielen kleinen Schritten, und vor allem: von Zusammenarbeit.

Bei der Nemetschek Group arbeiten wir seit Jahren daran, einen KI-Co-Piloten zu entwickeln, der sich nahtlos in die Abläufe von Architekt:innen, Ingenieur:innen und Bauprofis einfügt. Ob bei der Organisation von Dokumenten, der Qualitätssicherung oder Designvorschlägen – unsere Lösungen unterstützen im Alltag. Aber die wichtigste Erkenntnis auf diesem Weg war: Die eigentliche Herausforderung ist nicht die Technik. Es ist die Vorstellung, dass sie sofort perfekt funktionieren muss.

KI als lernendes Teammitglied verstehen

Viele begegnen KI mit hohen Erwartungen – etwa dass sie Aufgaben automatisch übernimmt, kontextbezogene Vorschläge liefert und Anforderungen antizipiert.

Doch KI ist kein fertiges Produkt, sondern ein lernendes System.
Ähnlich wie ein neues Teammitglied benötigt sie Zeit, um Projekte, Abläufe und Präferenzen zu verstehen. Erst durch kontinuierliches Feedback, konkrete Rückmeldungen und wiederholte Nutzung wird sie leistungsfähiger. Wird die Vorstellung von Perfektion durch ein Verständnis für Entwicklung ersetzt, entsteht eine neue Dynamik: KI wird zu einem integralen Bestandteil des Teams. Sie versteht Arbeitsweisen, passt sich an und entfaltet nachhaltigen Mehrwert.

Bei Nemetschek wird KI deshalb nicht als statisches Produkt verstanden, sondern als lernende Partnerschaft – zwischen menschlichem Know-how und digitaler Intelligenz. Ziel ist es nicht, sofort die perfekte Lösung zu liefern, sondern eine, die durch ständiges Lernen und aktive Mitgestaltung immer besser wird.

Erfahrungen zeigen: Besonders erfolgreich sind jene Anwendungen, bei denen Offenheit, Neugier und Experimentierfreude den Umgang mit KI prägen. Hier wird KI nicht als Ersatz, sondern als Erweiterung menschlicher Fähigkeiten verstanden – eine Unterstützung, die Geschwindigkeit, Entscheidungsqualität und kreative Spielräume verbessert.

Eine KI, die den Alltag versteht

Dieser Gedanke prägt auch den Nemetschek AI Assistant – eine praxisorientierte, markenspezifische KI-Lösung für das AEC/O-Umfeld. Entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Branche, geht es nicht um ein weiteres Produktivitätstool, sondern um einen kontextsensiblen Assistenten, der den Arbeitsalltag im Planungsbüro und auf der Baustelle kennt. Dabei steht nicht die Ersetzung menschlicher Kreativität im Fokus, sondern ihre gezielte Verstärkung.

Der AI Assistant agiert unterstützend, nicht steuernd. Auf Basis eines klaren Bekenntnisses zu ethischer KI gewährleistet er Transparenz, Kontrolle und menschliche Verantwortung – denn Vertrauen ist die Voraussetzung für jede nachhaltige Transformation.

Perfektion ist kein Ziel – sondern ein Prozess

Technologische Perfektion bleibt ein bewegliches Ziel. Wer zu lange auf den „richtigen“ Moment wartet, verliert die Chance, Einfluss zu nehmen und die Entwicklung aktiv mitzugestalten.

Gerade jetzt, in einer Phase der Veränderung, bieten sich Möglichkeiten, die sich später nicht mehr in dieser Form ergeben. Wer früh einsteigt, kann Anforderungen, Feedback und Anwendungslogik direkt in den Entwicklungsprozess einbringen. Der Erfolg liegt nicht in der Fehlerfreiheit der Technologie, sondern in der gemeinsamen Weiterentwicklung.

Die Vision: Eine Zukunft, in der KI nicht auffällt, sondern funktioniert. In der sie sich selbstverständlich in bestehende Abläufe integriert – als unterstützender Partner, der Flexibilität, Kreativität und Entscheidungsstärke fördert. Nicht, um Menschen zu ersetzen, sondern um ihre Stärken gezielt zu erweitern.

Wie jede tragfähige Partnerschaft benötigt auch diese Zeit. Doch der Nutzen ist erheblich: ein intelligenter, adaptiver und nachhaltiger Weg, die gebaute Umwelt zukunftsfähig zu gestalten.

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Ulrike Beringer

Director Corporate Communication & CSR

uberinger@nemetschek.com +49 89 540459-254

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